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Schloss Bloemersheim
1360 bestand ein bescheidener Wohnturm in einem befestigten Wirtschaftshof auf einer kleinen Sandinsel im Sumpf, dessen erster bekannter Besitzer 1406 „Sweder von Balderich" vom „Bloemertshoefe ... in der Fluyne" genannt wurde. Das spätere Schloss war ein Lehnsgut der Grafen von Moers, die es einem adeligen Waffenträger gegen Treueid „verliehen". Bereits am Ausgang des Mittelalters war es durch Gräben und Wälle befestigt.
1539. Zu dieser Zeit verläuft die Grenze zwischen dem Herzogtum Geldern und der Grafschaft Moers genau durch die Küche der kleinen Wasserburg, die Besitzer Bloemersheims nehmen deswegen sowohl an den geldrischen wie auch an den moersischen Landtagen teil.
In den Jahren 1579 bis 1601 wird Bloemersheim während des Truchsessischen und des Dreißigjährigen Krieges immer wieder besetzt und teilweise sogar zerstört. 1602 wird das Herrenhaus im Stil der Renaissance als Winkelbau wieder aufgebaut und der Wirtschaftshof erhält den heutigen Umriss, zwei Wassergräben umgeben den Hof, ein dritter Befestigungsgraben wird begonnen, aber nicht mehr fertiggestellt.
Mit dem Utrechter Frieden im Jahr 1713 erhielten die Preußen den Teil des Herzogtums Geldern, zu dem die Dörfer Rheurdt und Schaephuysen gehörten, das sogenannte Geldrische Oberquartier. Damit waren die beidseitigen Machträume an Vluyns Westgrenze im Besitz der preußischen Hohenzollerndynastie, denn die Grafschaft Moers war ja schon 1702 preußisch geworden. Dennoch führten fortlaufende Grenzstreitigkeiten dazu, dass preußische Kommissare eine neue Grenzberichtigung bei Bloemersheim vornehmen mussten. Über die neue Grenzziehung wurde 1719 Übereinkunft erzielt, fünf Jahre später zusätzliche neue Grenzsteine gesetzt. In dem dadurch entstandenen Grenzsteindreieck befand sich Bloemersheim nun vollständig auf moersischem Gebiet.
1794 besetzen zudem französische Revolutionstruppen Bloemersheim. Sie hinterlassen einen vollständig ausgeplünderten Bau.
1802 kauft Friedrich Heinrich von der Leyen, Seiden-Produzent aus Krefeld, von Friedrich August von Pelden-Cloudt das Schloss Bloemersheim.
Doch erst 30 Jahre später werden Schloss und Wirtschaftsgebäude mit großem Aufwand erweitert, aus Bloemersheim mit seinem Park wird ein idyllisch gelegener, romantisierender Landsitz
1943 wurde bei einem Luftangriff ein Teil der Wirtschaftsgebäude zerstört, aber das Herrenhaus wird nur mäßig von Kriegsschäden betroffen.
Bei Kriegsende bewahren die Amerikaner und später die Engländer Bloemersheim vor weiteren Zerstörungen
In den Jahren 1956 bis 1976 wurden in Bloemersheim umfangreiche Sanierungen an den Fundamenten, an den Dächern und im Inneren des Hauses vorgenommen. 1982 werden neue Kühlhäuser für den Obstbau außerhalb des alten Wirtschaftsgebäudes errichtet. Im Folgejahr umfangreiche Baugrund- und archäologische Untersuchungen.
Bis 1989 wurden Herrenhaus und Wirtschaftsgebäude durch die Ruhrkohle AG gegen Bergschäden prophylaktisch in vorbildlicher Weise gegen Bergschäden gesichert. im Zuge des Rückbaues der Bergbauprophylaxe erhält das Schloss den heutigen roten Anstrich, der den alten grauen unansehnlichen Rauhputz ersetzte.
Die Anlage ist heute ein beliebtes Ausflugsziel für Fußgänger und Radfahrer, wird oft gemalt und ist ein gesuchtes Fotomotiv.


