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Über folgenden Link kannst du die Route wandern:

Rundweg Schaephuysen

Hohlwege - Jahrhunderte alte Verkehrswege


Hohlwege haben eine jahrhundertealte Geschichte. Entstanden sind sie durch Nutzung als Verkehrswege mit Vieh und Fuhrwerken seit dem Mittelalter. 
Die Erdoberfläche wurde durch das Eindrücken der Räder der Fuhrwerke und der Hufe der schweren Zugtiere, welche meistens Ochsen oder Pferde waren, aufgewühlt. Fußgänger und Viehherden vervollständigten diesen Prozess. Voraussetzung für die Entstehung der Hohlwege waren jedoch eine mindestens zweiprozentige Hanglage und ein weicher Boden. Kam es zu Regenfällen, so wurden die durch die Tiere und Menschen aufgewühlten Oberflächenschichten vom Regen weggespült. Je nach Intensität und Dauer der Nutzung wiederholte sich der Vorgang und es kam zu einer Vertiefung der Wege in den Untergrund.

Viele Mythen ranken sich um die Hohlwege, da diese einerseits sehr sichtgeschützte Verkehrswege darstellten, die den Menschen im Mittelalter Schutz vor Feinden und in der Kriegszeit vor Angriffen boten, andererseits aber bei einer Entdeckung kaum Fluchtmöglichkeiten offen ließen. 
Die Zeit der Hohlwege endet mit dem Bau der Kunststraßen im 19. Jahrhundert. 
Die neu angelegten Fahrbahnen erhielten nun Seitengräben zur Entwässerung, welche die Entstehung von Hohlwegen verhinderten.

Hohlwege stellen heute nicht nur eine historische Bereicherung dar, sondern sind auch für landwirtschaftliche Gebiete und Wälder von ökologischer Bedeutung. An ihren Flanken siedeln sich Stauden und Gehölze an, unter denen Kleintiere einen Unterschlupf wie auch Nahrung finden.
Dies verleitet auch Fledermäuse oftmals zu nächtlicher Jagd nach Nachtfaltern und anderen Insekten durch die Hohlwege.

Während ihrer Entstehungszeit waren die Hohlwege jedoch kaum bewachsen, was auch die leichte Ausspülung der oberen Schichten bei Regen erklärt. Hohlwege als Lebensraum vielfältiger Pflanzen- und Tiergesellschaften bedürfen des Schutzes vor Erosionen, aber auch vor dem Menschen. 

Die Höhenzüge sind als Landschaftsschutzgebiet deklariert. Diese sind charakterisiert durch besondere kulturhistorische Bedeutung und als Erholungsbereiche.

Geplanter Autobahnverlauf


Von deinem jetzigen Standort aus, mit Blickrichtung zum Höhenzug, sollte eigentlich auf der rechten Seite des Hohlweges, in den 60er Jahren ursprünglich die heutige Autobahn A40 (Duisburg-Venlo) gebaut werden.
Infolge zahlreicher Einsprüche wurde dann aber eine neue — die jetzt vorhandene —Linienführung erarbeitet, bei der die Autobahn die Landstraße zwischen Schaephuysen und Tönisberg in unmittelbarer Nähe des Seemannshofes (Ortsgrenze Tönisberg) überquert.

Die Funkkontrollmesstelle


Wenn du weiter südlich über den Höhenzug läufst (nicht Teil des Rundweges) tauchen plötzlich 20 Meter hohe Antennentürme, ein langgestrecktes graues Gebäude und ein umzäunter Gerätepark auf. Hier befindet sich die „Funkkontrollmeßstelle Krefeld" der Bundesnetzagentur. Sie steht zwar auf Rheurdter Gebiet, hat aber wegen ihrer überregionalen Bedeutung und aus Gründen des Bekanntheitgrades den Namen der nächstgrößeren Stadt „Krefeld" bekommen.

Im Jahre 1929 wurde auf dem Windberg bei Schaephuysen eine Segelfliegerschule gegründet. Mit der feierlichen Übergabe eines Segelflugzeugs, das der Jungfliegergruppe vom Kreis Moers geschenkt wurde, hielt der Segelflugsport auf den Schaephuysener Höhen seinen Einzug. Der Aufschwung des Segelflugwesens erforderte entsprechend viele Segelflugplätze, insbesondere „Übungsstellen", wie die Ausbildungsplätze damals genannt wurden. Wegen der besonders guten westlichen Hangaufwinde und des damals bewuchsfreien Startgeländes entwickelte sich der Windberg zur wohl am besten ausgestatteten und ausgebauten Übungsstelle am Niederrhein. Während in der Anfangszeit die nahe gelegene ehemalige Schaephuysener Windmühle als Unterkunftsraum diente, wurde 1939 der Bau einer Flugzeughalle genehmigt. So entstand die „Reichssegelflugübungsstelle Schaephuysen", eine wichtige Vorschule für den hohen Rekrutierungsbedarf der Reichsluftwaffe. Im Oktober 1947 übernahm die Post das ehemalige Segelfliegergelände und siedelte auf Anordnung der britischen Militärregierung den Funkkontrollmessdienst dort an. Hierbei wurden zunächst die alten Räumlichkeiten der Segelflugschule übernommen. Die landschaftlichen Voraussetzungen für den Betrieb der Messstelle sind dort ideal.