Du befindest dich am Wegpunkt 12 von 15 der historischen Route durch Schaephuysen.


Über folgenden Link kannst du die Route wandern:

Rundweg Schaephuysen

Wegkreuze


In Rheurdt und Schaephuysen und den dazu gehörigen Bauernschaften Lind, Saelhuysen, Finkenberg und Kengen sind heute noch zweiundzwanzig christliche Glaubenszeichen in Gestalt von Kapellen, Heiligenhäuschen, Wegekreuzen und Bildstöcken zu finden.

Im frühen Mittelalter wurde es üblich —wahrscheinlich einem Brauch aus vorchristlicher Zeit folgend — zum Schutz gegen böse Geister an den Balkenenden der Fachwerkhäuser schreckhafte Bilder und Masken anzubringen. Um diesem Aberglauben zu begegnen, sprach Papst Leo III. schon im Jahr 779 den Wunsch aus, man möge an Weges Ecken, wo man sich zu begegnen pflegt, Kreuze errichten. Die ersten Wegekreuze versinnbildlichen daher wohl den Sieg des Christentums über die Heiden. Sie sollten aber auch ein Gegengewicht gegen den heidnischen Totenkult sein, der im Denken unserer Vorfahren stark verwurzelt war. Um auch Haus und Hof unter den Schutz der Gottesmutter oder eines Heiligen zu stellen, wurden in der Folgezeit in der Nähe der Höfe Heiligenhäuschen oder Bildstöcke errichtet. Hof- oder Wegekreuze, Bildstöcke und Heiligenhäuschen erinnern aber auch an Unglücksfälle oder sie wurden als Dank für eine überstandene Krankheit, zur Einlösung eines Gelübdes oder als ständige Bitte um eine gute Ernte — hierzu zählen insbesondere die sogenannte Hagelkreuze --errichtet.

Standort des Kreuzes kennzeichnete die Pfarrgrenze


Dieses Kreuz markierte seinerzeit wohl die Grenze zwischen den katholischen Pfarrgemeinden Schaephuysen und Tönisberg.
Nach den Plänen des Autobahn-Neubauamtes Wesel sollte die Trasse der neuen Bundesautobahn A 2 (heute A 40) in Lind zwischen den Höfen Schüren und Herwix verlaufen. Im Zuge dieser Planungen wurden die Höfe Niepmans und Gartz, die genau in dieser Trasse lagen, im Jahr 1960 abgebrochen, gleichzeitig wurde dort bereits ein Damm angeschüttet. 
Infolge zahlreicher Einsprüche wurde dann aber eine neue — die jetzt vorhandene —Linienführung erarbeitet, bei der die Autobahn die Landstraße zwischen Schaephuysen und Tönisberg in unmittelbarer Nähe des Seemannshofes (Ortsgrenze Tönisberg) überquert.

Das Kreuz wurde von der Familie Schüren, deren Hof in der Nähe des alten Standortes lag (und heute noch liegt), instand gesetzt und 1961 an der Zufahrt zu ihrem Hof wieder aufgestellt. In der Familie Schüren ist überliefert, dass zum Kreuz früher auch ein Betbänkchen gehörte und dass es mit einem Dach versehen war. Auf einem aus dem Jahr 1935 stammenden Foto ist dieses kleine Dach, dass das Kreuz vor Witterungseinflüssen schützte, auch tatsächlich zu erkennen. 
Im Spätsommer 2001 wurde die kleine Anlage noch durch eine von der Bruderschaft gestiftete Bank verschönert und im Herbst des Jahres 2004 erhielt das Kreuz — das inzwischen von der Gemeinde Rheurdt unter Denkmalschutz gestellt wurde — als Regenschutz wieder ein kleines Dach.