Altes Schwesternhaus
Im Dezember 1909 hatte die Kirchengemeinde St. Nikolaus von der Familie Kütz ein an der Aldekerker Straße/Ecke Burgweg gelegenes Wohnhaus einschließlich Hinterhaus und Garten angemietet und alle Räume mit Hilfe von Geld- und Sachspenden neu eingerichtet. Den Schwestern war es nach dem Mietvertrag gestattet, „alte und hilflose arme Personen zur Pflege bei sich aufzunehmen". Drei Ordensfrauen der Barmherzigen Schwestern (Clemensschwestern) zu Münster zogen noch im selben Monat dort ein. Der Hauptzweck der ambulanten Krankenpflege (der Plan zum Bau eines Krankenhauses kam nie zur Ausführung) wurde nach dem Ersten Weltkrieg mit einer „Verwahrschule" (Kindergarten) und einer Handarbeitsschule erheblich ausgeweitet.
1928 bezogen die Clemensschwestern dann den ehemaligen Bauernhof Schopmannshof an der Rathausstraße 32, den die Kirchengemeinde vom Rentner Wilhelm Schopmanns mietete und 1952 zu Eigentum erwerben konnte. Wohnhaus und Wirtschaftsgebäude boten Platz für alle Einrichtungen des Stiftes und für sieben Altenheimplätze. Ein riesiger Garten und Stallungen versetzten die Schwestern in die Lage, teilweise selbstversorgerisch zu wirtschaften, wovon viele Kindergartenkinder in den Not- und Mangeljahren nach 1945 profitierten, denn sie wurden an jedem Kindergartentag mit einer warmen Mahlzeit versorgt.
1929 genehmigte die bischöfliche Behörde die Errichtung einer Hauskapelle, in der das Allerheiligste aufbewahrt werden durfte. Zu der ambulanten Krankenpflege, der Kinderbetreuung und der Handarbeitsschule übernahmen die Schwestern jetzt noch die stationäre Pflege alter Menschen. Die Gebäude des früheren Schopmannshofes blieben bis Ende April 1965 Heimstatt der Schwestern und des St.-Nikolaus-Stiftes.
Aber auch der Neubau am Meistersweg (abgebrochen 2008) konnte nicht verhindern, dass die Schwesternniederlassung mangels Nachwuchses 2003 aufgelöst werden musste.